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Wiederholungskartierung überregional bedeutsamer Amphibienarten im Landkreis Miltenberg

Die letzten Kartierungen der Amphibien im Landkreis Miltenberg stammen aus den Jahren 1986 und 1999. Einige der damals aufgesuchten Biotopflächen sind mittlerweile verschwunden bzw. stark beeinträchtigt – insbesondere solche mit Nachweisen stark gefährdeter Arten. Deshalb wurden im Rahmen des BN-Projektes die Lebensräume, in denen laut bayerischer Roter Liste „stark gefährdete“ Arten nachgewiesen wurden, 2017 erneut aufgesucht und die Nachweise aktualisiert. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Arten: Gelbbauchunke, Kammmolch, Kreuzkröte und Laubfrosch. Der Laubfrosch konnte nicht mehr nachgewiesen werden und gilt damit im Landkreis Miltenberg als verschollen. Die Gelbbauchunke konnte nur noch in einem Biotopkomplex nachgewiesen werden. Hier existiert eine individuenreiche, intakte Population. Kreuzkröte und Kammmolch sind etwas weiter verbreitet, weisen aber einen deutlichen Rückgang auf. Erfreulich ist, dass vom Kammmolch ein bisher unbekanntes Vorkommen entdeckt wurde.

Als Gefährdungsursache wird der Rückgang geeigneter Biotope identifiziert. Der Rückgang betrifft vor allem die Abbaugebiete für Sand und Kies sowie offene Steinbrüche. Zum Schutz der vier Arten wird das Offenhalten er noch bestehenden Abbauflächen empfohlen. Ferner wird ein Biotop-Vernetzungskonzept vorgeschlagen, das eine Wiederausbreitung der Arten auf Dauer ermöglichen soll.

Quellenangabe:

Scharrer, S. (2017): Wiederholungskartierung überregional bedeutsamer Amphibienarten im Landkreis Miltenberg. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz, Nürnberg. 21 Seiten

Kontakt:

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Römerstraße 41, 63785 Obernburg
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