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Vorkommen der FFH Anhang-IV-Arten Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Kammmolch im Landkreis Main-Spessart

Kammmolch, Kreuzkröte und Gelbbauchunke waren vor Projektbeginn im Landkreis als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Im Rahmen des BN-Projekts wurden im Jahr 2016 die Bestandssituation der drei Arten erfasst und Erhaltungs- und Förderungsmaßnahmen abgeleitet. Es wurden fast alle bekannten Nachweise im Landkreis überprüft und in weiteren Potentialgebieten intensivere Suchen durchgeführt. Von den 15 bekannten Populationen der Kreuzkröte konnten noch 6, von den 16 bekannten Populationen der Gelbbauchunke 2 und von den 11 bekannten Populationen des Kammmolchs 5 bestätigt werden. Vom Kammmolch wurde zusätzlich eine neue Population entdeckt. Alle Vorkommen der drei untersuchten Arten befinden sich in Sekundärbiotopen. Die Vorkommen der Kreuzkröte sind von der künstlichen Dynamik in aktiven Sandgruben und Steinbrüchen bzw. von aktiver Pflege in nicht mehr aktiven Sandgruben und Steinbrüchen abhängig. Die Gelbbauchunke ist akut vom Aussterben bedroht und vollständig von der intensiven Pflege der beiden verbliebenen Habitate abhängig. Kammmolche wurden in ehemaligen Fischteichen, Steinbrüchen und einem Waldteich nachgewiesen. Die Fortpflanzungshabitate sind ebenfalls auf aktive Unterstützung durch den Menschen angewiesen. Die aktuellen Hauptgefährdungen stellen die zunehmende Trockenheit und Sukzession der Fortpflanzungsgewässer dar. Der Erhaltungszustand der drei Arten im Landkreis Main-Spessart wird entsprechend als ungünstig eingestuft. Eine Vernetzung von Populationen ist bei allen drei Arten auf Grund der Fragmentierung der Lebensräume und zu großen Distanzen zwischen Fortpflanzungsgewässern nur zwischen zwei Fortpflanzungsgewässern des Kammmolchs im FFH-Gebiet „Zellinger Gemeindewald“ möglich. Über die Umsetzung der zahlreich beschriebenen Einzelmaßnahmen muss versucht werden, den dauerhaften Erhalt der drei untersuchten Arten im Landkreis zu gewährleisten.

Quellenangabe:

Ruf, T., Malkmus, R. (2016): Wiedererhebung der Vorkommen der FFH-Anhangs-Arten Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Kammmolch im Landkreis Main-Spessart. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz, Nürnberg. 40 Seiten + Anhang

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