Der BN setzt sich seit über 20 Jahren für die Wiedereinbürgerung und den Schutz der Wildkatze in Bayern ein. Zur Überprüfung des Erfolgs der Auswilderungen mehrerer hundert Tiere wurde mit neuesten genetischen Methoden gearbeitet. Um an genetisches Material von frei lebenden Wildkatzen zu kommen, wurden mit Hilfe von Lockstockfallen im Spessart, im Steigerwald und in der Rhön Haare von den Tieren gesammelt. Zu Vergleichszwecken wurde Probenmaterial von historischen Präparaten aus Museen und Sammlungen in Bayern untersucht. Der Einsatz von Fotofallen zur Dokumentation des Verhaltens der Wildkatzen an den Lockstöcken ist eine weitere Methode zur Evaluierung des Auswilderungserfolgs. Letztlich ging es um die Beantwortung der Frage, inwieweit die ausgesetzten Wildkatzen in ihrem Territorium verweilen oder sich ein neues suchen. Im Ergebnis konnten Exemplare der Art in der südlichen Rhön, mehrfach im Spessart sowie an Standorten in Haßberge und im Fichtelgebirge nachgewiesen werden. Das Projekt wurde von einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Bei verschiedenen Jägerversammlungen wurden das Wildkatzenprojekt vorgestellt und Kooperationen vereinbart. Damit verbunden wird ein landesweit einheitliches Meldesystem für Wildkatzenfunde und –sichtungen, das via Internet abgerufen werden kann.
Thein, J. (2008): Freilanduntersuchungen zum Vorkommen und Probenahme für Genanalysen bei der Wildkatze. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bundes Naturschutz, Nürnberg. 33 Seiten + Anhang
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