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"Totgesagte leben länger" - Auf der Spur der Kleinen Hufeisennase im Lkr. Oberallgäu

Noch vor 60 Jahren waren in Bayern von der Kleinen Hufeisennase 300 Fundorte bekannt. Danach setzte ein dramatischer Bestandsrückgang ein. Erfreulicherweise nimmt der Bestand dieser Art in Bayern wieder zu, allerdings steht er noch auf sehr wackeligen Beinen, so dass diese Art nach wie vor vom Aussterben bedroht ist. Aus dem Landkreis Oberallgäu gibt es einen historischen Nachweis aus dem 19. Jahrhundert. Seitdem galt sie hier als verschollen bzw. ausgestorben.

Im Rahmen des LBV-Projektes fand 2015 eine Bestandserfassung potentieller Quartiere in Scheunen, Hütten, Alpen, Kapellen, Kirchen und Privatgebäuden statt. Außerdem fand eine Kontrolle im bekannten unterirdischen Quartier statt. Bei der akustischen Kontrolle gelang so der Nachweis von mindestens einer männlichen Kleinen Hufeisennase in drei unterschiedlichen Quartieren. Damit konnte gezeigt werden, dass es sich bei dem Nachweis im Winterquartier 2014 nicht nur um ein zufälliges Ereignis handelte, sondern dass die Kleine Hufeisennase erfreulicherweise wieder Bestandteil der heimischen Fledermausfauna im Allgäu ist. Festgestellt wurde, dass eine Vielzahl der kontrollierten Gebäude keine potentiellen Einflugmöglichkeiten für die Kleine Hufeisennase aufweisen, aber auch bei den Gebäuden mit Einflugmöglichkeit konnten keine Individuen gefunden werden. Darüber hinaus konnten auch neue Quartiere von der Nord-, Zwerg-, Mücken- und Fransenfledermaus gefunden werden.

Quellenangabe:

Kraft, Brigitte (2015): "Totgesagte leben länger" - Auf der Spur der Kleinen Hufeisennase im Landkreis Oberallgäu. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 19 Seiten

Kontakt:

LBV BGS Schwaben
Brigitte Kraft
Vogelmannstr. 6, 87700 Memmingen
Tel.: 08331/901182
email: schwaben@lbv.de