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Natur- und Heimat-Ansichten - eine vergleichende Fotodokumentation ostbayerischer Landschaften

Aus historischer Sichtweise vollzog sich die vom Menschen verursachte Landschaftsveränderung der letzten 100 Jahre sehr schnell, subjektiv empfinden wir Menschen sie allerdings nicht so dramatisch, da sich die meisten Entwicklungen über Jahrzehnte hinzogen. Augenfällig wird die Summe der Veränderungen erst beim Vergleich alter Bilddokumente mit Ansichten aus der Gegenwart. Im Rahmen des 2010 durchgeführten Projektes wurden alte Landschaftsbilder ausgewertet und mit aktuellen Aufnahmen aus derselben Perspektive verglichen. Generell können folgende Tendenzen konstatiert werden: An Bergflanken und entlang der Flussläufe nimmt die Bewaldung bzw. der Gehölzaufwuchs zum Teil stark zu. Traditionelle Offenlandschaften blieben nur dann erhalten, wenn dies durch Bewirtschaftung und Landschaftspflege gewährleistet wurde. Flächen mit dem Potenzial für intensiven Ackerbau wurden im Zuge der Flurbereinigung zusammengelegt. Die Kleinparzellierung der früheren Landschaft ging dabei verloren, ebenso viele Heckenstrukturen und Kleingehölze. Auch zählen die Begradigung und Kanalisierung von Fließgewässern zu den wichtigsten Veränderungsfaktoren der Landschaft, z.B. im Altmühltal. Das Beispiel zeigt Donaustauf und die Walhalla, im Hintergrund den Scheuchenberg, rechts (südlich) davon die Donau. Im Vergleich zu 1931 ist v.a. die Kanalisierung und Stauung der Donau auffallend, bei genauem Hinsehen erkennt man auch die lichteren Waldstrukturen am Scheuchenberg um 1931.

Quellenangabe:

Dr. Stierstorfer, C., Simmeth, B. (2010): Oberpfälzer Natur- und Heimatansichten - Landschaften früher und heute: ein Bildervergleich. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 55 Seiten.

 

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Dr. Christian Stierstorfer
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