Konzept zum Schutz und zur Vernetzung von Sandlebensräumen im Sulztal

Das Projektgebiet der „Sulztaler Sande“ (Landkreis Neumarkt) weist mit seinen ausgedehnten Lockersandgebieten einen Schwerpunkt von Sandmagerrasen und Sandkiefernwäldern in Bayern auf. Im Zuge der faunistischen Erfassung durch die Kreisgruppe Neumarkt des Landesbundes für Vogelschutz im Jahr 2000 konnten im Gebiet 983 Tierarten nachgewiesen werden, von denen 17 vom Aussterben bedroht, 27 als stark gefährdet und 108 als gefährdet eingestuft wurden. Bei einem Großteil der stark bedrohten Arten handelt es sich um typische „Lockersandbesiedler“, welche obligatorisch auf diese geologische Formation angewiesen sind. Seit der Erfassung wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, welche die Erhaltung und Neuschaffung der wertvollen Sandlebensräume zum Ziel haben. Diese werden vom Landschaftspflegeverband, der Direktion für Ländliche Entwicklung, dem LBV und mit Hilfe der Unteren und Höheren Naturschutzbehörde in Regensburg durchgeführt und gefördert. Seit der Erfassung konnten im Projektgebiet 3,8 Hektar Sandmagerrasen auf ehemaligen Ackerflächen neu angelegt und mit autochthonem Saatgut aus vorhandenen Sandmagerrasen eingesät werden. Die wichtigsten Sandmagerasen befinden sich derzeit in Pflege. Hier finden Oberbodenabträge an eutrophierten Stellen statt. Die Mehrzahl wird wieder beweidet. Zudem finden gezielte Artenhilfsmaßnahmen für bedrohte Pflanzenarten, z.B. für die Sandstrohblume, den Dillenius Ehrenpreis oder das Grünliche Wintergrün, gefördert von der Höheren Naturschutzbehörde, statt. Im Bereich der Kiefernwälder wurden Auflichtungen durchgeführt. Zukünftig soll die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Sandabbaufirmen noch verstärkt werden. Ein Projekt zum Schutz und zur Optimierung der Sandlebensräume ist derzeit in Planung.