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Wiesenbrüterkartierung und Optimierung von Schutzmaßnahmen im Landkreis Kronach

Die Wiesenbrütergebiete des Landkreises Kronach konzentrieren sich auf wenige Bereiche, die einerseits die Täler der Steinach und der Föritz im Südosten sowie die des Aubachs und der Teuschnitz im Frankenwald umfassen. Daneben werden sporadisch Ackerflächen im Süden des Landkreises durch den Kiebitz besiedelt. Kartiert wurden im Rahmen der landesweit stattfindenden Wiesenbrüterkartierung der Wiesenpieper, das Braunkehlchen, die Bekassine, der Wachtelkönig und der Kiebitz. Alle Gebiete mit Nachweisen aus dem Jahr 2016 wurden nach der bekannten Methodik von Südbeck et al. in den passenden Zeiträumen begangen, wobei diese entsprechend der Witterung und der Höhenlage modifiziert wurden. Durch die Spannbreite der Reproduktionsdaten von Mitte März (Kiebitz) bis Mitte Juli (Braunkehlchen, Wachtelkönig) bildet dieser Zeitraum ein gutes Drittel des Jahres 2021 ab. Insgesamt sind 40 Begehungen durchgeführt worden, eingerechnet jene, die zum Nachweis des Wachtelkönigs nachts stattfanden. Mit dieser Vielzahl sollte eine belastbare Erfassungsgrundlage geschaffen worden sein.

Die Situation der Wiesenbrüter ist seit der letzten systematischen Erfassung vor fünf Jahren im Wesentlichen stabil geblieben. Die Teuschnitz-Aue und der Aubachgrund sind die mit Abstand bedeutsamsten Schwerpunkte geblieben, während das Steinachtal hinsichtlich Bruten als „erloschen“ gelten muss. Abgesehen von den Kiebitzrevieren (4 Reviere) im südlichen Landkreis hat nur die Grössauer Flur Nachweise (2 Wachtelkönige) erbracht. Die Bekassine konnte in der Teuschnitz-Aue nicht mehr nachgewiesen werden. Weiterhin wurden 20 Wiesenpieper- und 18 Braunkehlchenreviere der Kategorien B oder C erfasst. Jungvögel haben die Wiesenpieper mindestens 55 Stück und die Braunkehlchen mindestens 37 Stück aufgezogen. Die Reviere liegen allesamt im Aubachtal und der Teuschnitz-Aue.

Die intensive Betreuung der Teuschnitz-Aue durch die Naturpark-Ranger und die wiederkehrende Landschaftspflege durch beauftragte Landwirte des Landschaftspflegeverbandes Frankenwald wirken sich vollumfänglich positiv auf den Bestand der Wiesenpieper und der Braunkehlchen aus. So sind optimierte Altgrasbereiche, Entbuschungsflächen oder Besucherlenkungsmaßnahmen als sinnvolle Instrumente der Biotopgestaltung zu nennen und zu empfehlen.

Quellenangabe:

Maslo, A. (2021): Wiesenbrüterkartierung und Optimierung von Schutzmaßnahmen im Landkreis Kronach. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz Kreisgruppe Kronach. 77 Seiten
 

Kontakt:

BUND Naturschutz in Bayern e.V. 
Kreisgruppe Kronach
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Tel. 09261-94404
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