Projekte

Ernährungssituation junger Flussperlmuscheln

Die im Projekt erhaltenen Ergebnisse zeigen deutlich, dass Algen lediglich ein Zusatzfutter zum natürlichen Futter Detritus darstellen können. Eine Aufzucht von Jungmuscheln ausschließlich mit Algen ist mit den getesteten Algenstämmen nicht möglich. Bei jedem getesteten Algenstamm führt eine Allein-Ernährung nach einer gewissen Zeit zu Mangelerscheinungen und meist zum Tod der Jungmuscheln. Somit ist der Ansatz einer Unabhängigkeit von der stark schwankenden Qualität und Quantität der Ernte von Detritus aus den Quellbereichen des Einzugsgebietes der Flussperlmuschelgewässer leider nicht zu beweisen. Lediglich eine Verringerung der benötigten Menge konnte durch den verstärkten Einsatz geeigneter Algen erreicht werden.
Das grundsätzliche Problem der eigenen Algenzucht in einer Flussperlmuschelaufzuchtstation ist der zeitliche Aufwand. Die vielen zeitaufwändigen Arbeitsschritte sind aufgrund der Personalsituation im Regelbetrieb nur äußerst schwer durchführbar. Als weiteres Problem muss die zu geringe Menge an Algenlösung, die vor Ort mit vertretbarem Aufwand produziert werden kann, angeführt werden. Eine Algenzucht vor Ort sollte trotz der beschriebenen Probleme aus Gründen der Unabhängigkeit nicht beeinflussbarer Umstände (Logistikprobleme, etc.) im kleinen Maßstab vor Ort etabliert werden, um die Ernährung der im Winterhalbjahr in der Größenordnung mehrerer Zehntausend geernteten Jungmuscheln dauerhaft zu gewährleisten.

Quellenangaben:

Degelmann, W. (2021): Ernährungssituation junger Flußperlmuscheln. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz Kreisgruppe Hof. 12 Seiten.

Kontakt:

BUND Naturschutz in Bayern e. V.
Kreisgruppe Hof
Auguststraße 1, 95028 Hof
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