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Erhebung und Analyse von Wanderungsbarrieren für die Ausbreitung des Fischotters in Oberfranken

In Oberfranken breitet sich der Fischotter langsam wieder aus: von Tschechien und Thüringen wandern einzelne Tiere ein. Eine der größten Gefahren bei der Wanderung ist der Straßenverkehr. Otter haben die unglückliche Angewohnheit, Brücken über Gewässer trockenen Fußes durchqueren zu wollen. Sind keine Uferstreifen unter der Brücke vorhanden, steigen Otter oft aus dem Gewässer aus und versuchen die Überquerung der Straße – mit häufig tödlichem Ausgang. Deshalb wurden 2008 in dem Projekt der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO) und des BN Brücken entlang der oberfränkischen Ausbreitungsachse kartiert und ihr Gefahrenpotential bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass annähernd die Hälfte der begutachteten Kreuzungsbauwerke in Oberfranken für Wildtiere sehr schlecht durchgängig ist. Für alle Brücken wurden Prioritäten für einen Umbau festgelegt und Entschärfungsmaßnahmen aufgelistet. Die Durchgängigkeit von solchen Brücken kann mit nachträglichen Maßnahmen erhöht werden. Dazu zählen beispielsweise der Einbau von Bermen (künstliche Uferstreifen) oder Laufbrettern sowie Steinschüttungen. Die Ergebnisse sind in einer Datenbank zusammengefasst worden, die eine sehr gute Planungsgrundlage für Gewässerrenaturierungen darstellt. Um derartige Maßnahmen anzuregen, wurde die Datenbank an Behörden, Naturschutzorganisationen, Planungsbüros und weitere Interessierte weitergegeben.

Projekthomepage:

Quellenangabe:

Ruff, K., Rebhan, T., Stumpf, B. (2008): Analyse von Wanderungsbarrieren für die Ausbreitung des Fischotters (Lutra lutra) in Oberfranken. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 36 Seiten

Kontakt:

Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Unteres Schloß, 96268 Mitwitz
Tel.: 09266/8252
email: info@oekologische-bildungsstaette.de