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Untersuchungen zum Schutz der Wimperfledermaus im Landkreis Traunstein

Die Wimpernfledermaus ist in Deutschland nur sehr lückenhaft vertreten. In Bayern sind die Landkreise Rosenheim und Traunstein Schwerpunkte der Verbreitung. Die Art jagt bevorzugt in Laub- oder Mischwäldern, wo Insekten direkt von Blättern aufgelesen werden. Wenn die Weibchen ihre Jungen säugen, sind sie auf ausreichend Nahrung angewiesen und suchen gerne auch Ställe auf, da hier eine hohe Fliegendichte herrscht und auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen gejagt werden kann.
Ziel dieses Projektes im Jahr 2019 war es herauszufinden, ob und welche Fledermäuse in den Ställen jagen.  Außerdem sollte ein Vergleich der verschiedenen Stalltypen (Anbinde-, Freilauf-, Offenstall) und des Tierbesatzes (Kuh, Pferd) angestellt werden. Eine andere Fragestellung des Projekts war, ob sich Ställe identifizieren lassen, in denen Wimperfledermäuse so regelmäßig jagen, dass ein Fang mit anschließender Telemetrie zur Suche der Kolonien möglich ist. Um all dies herauszufinden, wurden spezielle Aufnahmegeräte in 23 Kuh- und 8 Pferdeställen für jeweils zwei Nächte installiert. Die Daten wurden mit einem speziellen Computerprogramm ausgewertet.
Der Hauptanteil der Rufe kommt aus der Gruppe der Mausohren bzw. der Bartfledermäuse. Aus der Gattung der Zwergfledermäuse ist die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) die häufigste Art in den Ställen. Die Wimpernfledermaus konnte in 69,56 % der Kuhställe und 25 % der Pferdeställe nachgewiesen werden. Der Gesamtanteil der Wimpernfledermaus in allen Kuhställen beträgt 2,79 % in Anbindeställen 4,35 % und in Lauf- und Offenställen 2,20 %.

Quellenangabe:

Bichler, N., Gschlößl, B., Meiswinkel, B. (2019): Untersuchungen zum Schutz der Wimpernfledermaus im Landkreis Traunstein. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V., Hilpoltstein. 44 Seiten

Kontakt:

Regionalgeschäftsstelle Inn-Salzach
Sabine Pröls
Wiesmühl 11, 84549 Engelsberg
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