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Machbarkeitsstudie für ein Artenhilfsprogramm Kleine Hufeisennase

In Deutschland und den angrenzenden Gebieten setzte in den 1950er Jahren ein dramatischer Bestandsrückgang der Kleinen Hufeisennase ein. Abgesehen von minimalen Restbeständen führte das bis hin zum Aussterben der Art zum Ende der 1970er Jahre. Seit den 1990er Jahren nehmen in Mitteleuropa die Bestände wieder zu, eine Ausbreitung scheint allerdings nur langsam zu erfolgen.

In Südbayern sind aktuell wieder zehn Wochenstubenquartiere der Art im Alpenvorland bekannt. In Nordbayern wurden in den letzten Jahren Einzeltiere in drei Regionen (Lkr. Bayreuth, Kronach, Cham) nachgewiesen. Mit diesem Projekt konnte die Datengrundlagen der bisherigen Forschungsprojekte erweitert und einen Beitrag dazu geleistet werden, einen relevanten Teil der Datenlücken, die noch bezüglich der Verbreitung der Art in Bayern bestehen, zu schließen. Hierzu wurden in nord- und südbayerischen Regionen während der Wochenstubenzeit Untersuchungen mittels Batcordern an unterirdischen Quartieren unternommen. Im Landkreis Traunstein konnte so ein neues Wochenstubenquartier der Kleinen Hufeisennase mit 29 ausfliegenden Tieren entdeckt werden. Zudem gelangen mittels Batcorder-Arbeiten Nachweise der Art in 28 unterirdischen Quartieren in Bayern, wobei es sich bei 14 Quartieren um neue Nachweise handelte. Aufbauend auf dem Projekt und dem durchgeführten länderübergreifenden Workshop konnte ein Konzept für ein südbayerisches Folgeprojekt entwickelt werden. Im Rahmen dessen wird sowohl weitere Wochenstubensuche mittels Telemetrie und Batcorderuntersuchungen erfolgen, als auch quartierverbessernde Maßnahmen im Umkreis um bekannte Wochenstuben zur Ermöglichung der Wiederausbreitung der bedrohten Art durchgeführt werden.

Quellenangabe:

Herzog F. (2017): Batcorder-Untersuchungen zur Verbesserung der Kenntnisse über die Verbreitung und Reproduktionsgebiete der Kleinen Hufeisennase in Bayern sowie Durchführung einer länderübergreifenden Fachtagung Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 51 Seiten

Kontakt:

LBV-BGS Oberbayern
Friederike Herzog
Kuglmüllerstraße 6, 80638 München
Tel.: 089-219643055
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