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Ornithologische Kartierung entlang der Tiroler Achen - Aussagen zur Bestandssituation und Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen

Die Tiroler Ache stellt auf bayerischer Seite eine Verbundachse zwischen Bergen und Chiemsee dar. Sie durchfließt unterschiedliche Lebensräume, beginnend mit der Entenlochklamm im bewaldeten, tief eingeschnittenen Tal, über abwechslungsreiche Kultur- und Naturlandschaften bis sie das einzigartige Delta im Mündungsbereich der Tiroler Ache bildet. Im betrachteten Bereich, oberhalb des NSG „Mündung der Tiroler Ache“, ist sie außerhalb der Berge eingedeicht und nur an wenigen Stellen wurde dieser Deich minimal aufgeweitet. Dennoch finden sich flusstypische Brutvogelarten wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer.

Vögel sind aussagekräftige Indikatorarten für verschiedene Lebensräume der Achen. Die 2015 vom LBV vorgenommene ornithologische Erfassung verbesserte die Datengrundlage in Bezug auf die Avifauna deutlich. Mit 93 Arten, von denen 62 Arten dort brüten, ist das Tal der Tiroler Ache außerhalb der Kernzone ein wertvoller Lebensraum für die Vogelwelt. 34 Arten sind in der Roten Liste oder anderen Gefährdungskategorien aufgeführt. Unter anderem ist die Wasseramsel mit etwa 10 Brutpaaren vertreten und auch 5 Reviere des Flussregenpfeifers, 2 des Flussuferläufers, 4 des Gänsesägers zeigen trotz Eindeichung die naturschutzfachliche Wertigkeit der Tiroler Achen für die spezifische Vogelwelt an Fließgewässern an. Es konnten auch Konflikte zu anderen Interessen und Lösungsansätze aufgezeigt werden. So wären Verbesserungen möglich, wenn z.B. langfristig durch Deichrücknahmen die Ache mehr Platz bekäme und z.B. Ruhezonen auf Kiesbänken während der Brutzeit eingerichtet würden.

Quellenangabe:

Pröls, S., Lindner E., Seitz V. (2016): Ornithologische Kartierung entlang der Tiroler Achen. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 34 Seiten

Kontakt:

LBV-RGS Inn-Salzach
Sabine Pröls
Wiesmühl 11, 84549 Engelsberg
email: inn-salzach@lbv.d