Erfassung des Erhaltungszustands einiger bedrohter und landkreisbedeutsamer Gefäßpflanzen-Arten im Landkreis Starnberg

Im Landkreis Starnberg wurden zuletzt in den Jahren 1999 bis 2002 Artenhilfsprojekte zu hochgradig bedrohten Farn- und Blütenpflanzen sowie im Jahr 2004 Erfassungen zu landkreis-bedeutsamen Pflanzen im Auftrag des LfU durchgeführt. Zu einer Auswahl dieser Pflanzenarten wurden 2017 erneut Bestandsanalysen gemacht, um durch den Vergleich mit den Ergebnissen der frühen 2000-er Jahre festzustellen, ob gezielte Artenhilfsmaßnahmen notwendig sind. Insgesamt erfolgten Erhebungen zu 26 Pflanzenarten und deren Populationsgrößen an 84 Wuchsorten, z.B. von Berglauch, Bergaster, Gewöhnlicher Küchenschelle, Weißes Veilchen. Ausgespart blieben Wuchsorte von Pflanzenarten, die in dem „Moorpflanzenprojekt“ des LfU näher untersucht werden. Einen Untersuchungsschwerpunkt bildeten etliche Pflanzenarten der Kalk-Magerrasen, der Kalk- Trockensäume und der Silikat-Magerrasen. Hier wurde beispielsweise festgestellt, dass vor allem Kalk-Aster (Aster amellus) und Scheidige Kronwicke (Coronilla vaginalis) als an ihren Wuchsorten hochgradig bedroht und akut gefährdet sind, da insgesamt nur wenige blühende Pflanzen gefunden wurden. Als seit der Jahrtausendwende stabil können die Vorkommen des Berg-Lauchs (Allium senescens subsp. montanum), der Herzblättrigen Kugelblume (Globularia cordifolia) und auch der Hummel- Ragwurz (Ophrys holoserica) gelten, obwohl diese Arten nur über wenige Vorkommen und wie die Hummel-Ragwurz zudem nur über beschränkte Individuenzahlen im Lkr. Starnberg verfügen. Bei der Untersuchung weiterer Biotope zeigten sich mehr oder weniger große Veränderungen (positiv und negativ) bis dahin, dass frühere Vorkommen leider nicht mehr bestätigt werden konnten, wie z.B. der Strauch-Birke (Betula humilis). Umgekehrt gelangen auch einige zusätzliche Funde bei den untersuchten Arten (z.B. Sumpfenzian).