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Bestandsüberprüfung schwer erfassbarer Reptilien- und Amphibienarten in verschiedenen Naturräumen

Im Zuge der Neufassung der Roten Liste zeigten sich in Bayern erhebliche Wissensdefizite hinsichtlich der Bestandssituation von Feuersalamander, Bergeidechse, Zauneidechse, Glattnatter und Blindschleiche. Da im Landkreis Mühldorf fünf Naturräume zusammentreffen, konnte die Kreisgruppe des Bund Naturschutz die Vorkommenshäufigkeit dieser Arten in unterschiedlichen Landschaftsformen überprüfen. Wie die Untersuchung im Jahr 2003 zeigte, spielen in Wäldern als Reptilienlebensraum Kahlschläge eine Rolle, die im Zuge der Bestrebungen hin zu einer naturnäheren Forstwirtschaft abnehmen werden. Außerhalb des Waldes sind Reptilien auf Ersatzlebensräume wie Kiesgruben oder Bahntrassen angewiesen, da fast alle anderen potenziellen Habitate eine zu dichte Vegetationsstruktur aufweisen. In den meisten untersuchten Naturräumen ist die Habitatdichte bzw. deren Vernetzung zu gering, um eine flächendeckende Besiedlung geeigneter Standorte durch Reptilien zu ermöglichen. Vorkommen des Salamanders sind weitgehend auf die Quellhänge am Inn bzw. der Seitentäler beschränkt. Bei allen Arten ist von einer erheblichen Gefährdung in mehreren Naturräumen auszugehen.

Quellenangabe:

Zahn, A., Englmaier, I. (2003): Schlussbericht - Muss man um die Schlangen bangen? - Zur Situation von Schlingnatter, Ringelnatter, Blindschleiche, Waldeidechse, Zauneidechse und Feuersalamander in fünf Naturräumen Südbayerns. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bundes Naturschutz, Nürnberg. 32 Seiten

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BN Mühldorf am Inn
Dr. Andreas Zahn
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