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Studie zur Höhenverbreitung von Fledermäusen in Natura 2000 Gebieten im Bayerischen Alpenraum

Die Alpen sind weltweit ein einmaliges Ökosystem mit einer einzigartigen Artenvielfalt, darunter befinden sich auch viele Fledermausarten. Die Kenntnisse über die Höhenverbreitung von Fledermäusen in den Bayerischen Alpen beschränken sich weitestgehend auf Quartierfunde an Alp- und Forsthütten oder durch Kontrollen in Winterquartieren. Um einen Wissenszuwachs über das Wanderverhalten von Fledermäusen im Alpenraum zu erlangen, fand 2016 im Nationalpark Berchtesgaden, im Estergebirge und in den Allgäuer Alpen eine akustische Erfassung der Fledermausaktivität und der Fledermausarten statt. Die Erfassung erfolgte zu unterschiedlichen Jahreszeiten zeitgleich auf vier Höhenstufen, von 700 bis 1.800 mNN. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Artenzusammensetzung in allen Projektgebieten in den jeweiligen Höhenstufen bis auf das Vorkommen von vermutlich der Zweifarbfledermaus vergleichbar ist. Die höchste Aktivität zeigten die Fledermäuse beim Transekt Geigelstein und Kühroint im August und in den anderen Projektgebieten im Juni. Dieser Unterschied könnte mit der fehlenden Erfassung im Juni am Geigelstein sowie Kühroint zusammenhängen. Bis auf die Standorte in der Allgäuer Alpen konnte eine vermehrte Aktivität auf 1.800 m Höhe festgestellt werden. Die Aktivität ist wie zu erwarten abhängig vom Lebensraum des jeweiligen Erfassungsstandortes. Die höchste Aktivität konnte an den Standorten mit einem hohen bzw. gänzlichen Offenlandanteil festgestellt werden. In den Waldstandorten ist eine sehr geringe Aktivität vorhanden. Das Quartierangebot kann zumindest in den Allgäuer Alpen als sehr schlecht eingestuft werden. Zur Förderung der Fledermausfauna ist die Schaffung und Vernetzung von Jagdgebiete erforderlich sowie die Realisierung von Quartieren an den bestehenden Almen/Alpe.

Quellenangabe:

Meiswinkel B., Kraft. B., Wimmer B. (2017): Studie zur Höhenverbreitung von Fledermäusen in Natura2000 Gebieten im Bayerischen Alpenraum. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 38 Seiten

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