Die Hersbrucker Alb im Osten des Landkreises Nürnberger Land gilt als ein Verbreitungszentrum der v.a. an Kalktuffquellen (FFH-Lebensraumtyp) gebundenen Rote Liste-Art Gestreifte Quelljungfer in Bayern. Die vergleichsweise dichten Vorkommen in der Hersbrucker Alb und die in früheren Glücksspiraleprojekten durchgeführten Untersuchungen und Freilandbeobachtungen bildeten die Basis für vertiefende genetische Untersuchungen, mit denen Austauschvorgänge zwischen den Quellen, Fragen der Metapopulation und des Isolationsgrades ermittelt wurden. Auf Basis einer mit der Höheren Naturschutzbehörde abgestimmten Untersuchungsmethode wurde in 37 Quellbächen genetisches Material von ca. 190 Larven entnommen. Zusätzlich wurden für den Vergleich noch als „outgroup“ Individuen der Schwesterart C. boltonii mit einbezogen, sowie für einen regionalen Vergleich C. bidentata-Proben aus Hessen (Kellerwald, in 240 km Entfernung, nördlich) und dem Saarland (300 km, nord-westlich). Die untersuchten Populationen in Franken zeigten insgesamt eine große Diversität, doch ergaben die Daten keinen Hinweis auf eine Isolierung der einzelnen Populationen, sie erschienen im Gegenteil noch gut miteinander im Austausch zu stehen. Ebenfalls genetisch recht variabel waren die beiden hessischen und saarländischen Populationen, doch waren diese deutlich unterschiedlich zueinander und auch zu den fränkischen Populationen. Ein genetischer Austausch zwischen diesen ist damit sehr unwahrscheinlich.
Sánchez Guillén, R. A., Ott, J., Frobel, K. (2015): Genetische Untersuchungen an der Quellenleitart Gestreifte Quelljungfer in der Hersbrucker Alb. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 34 Seiten
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