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Vegetationsaufnahme und Biodiversitätserfassung von Heuschrecken und Schmetterlingen in renaturierten Gipssteinbrüchen

Trockenrasen sind Biotope, die sich durch relativ trockene, nährstoffarme und meist kalkreiche Böden auszeichnen. Aufgrund der speziellen Bedingungen beherbergen sie eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten und gelten, u.a. aufgrund von Nährstoffeintrag oder fehlender Nutzung z.B. durch Weidetiere, als sehr gefährdeter Lebensraum. Vor einigen Jahren führte der LBV in Zusammenarbeit mit Kommunen und der Gips-Industrie Renaturierungsmaßnahmen an ehemaligen Gipssteinbrüchen durch. An manchen Standorten wurde über Heusaat eine aktive Wiederansiedelung dieses Lebensraumes versucht. Im Rahmen dieses Projektes wurde 2016 die Entwicklung der Trockenrasen-Biotope in Unter- und Mittelfranken an mehreren renaturierten oder durch Sukzession entstandenen Standorten untersucht.

Auf allen Versuchsflächen konnten insgesamt 17 verschiedene Schmetterlingsarten und 10 verschiedene Heuschreckenarten bestimmt werden, und auf jeder Fläche konnte mindestens eine spezialisierte Trockenrasenart gefunden werden. Außerdem wurde die Ähnlichkeit der Vegetation auf jeder Fläche zu einer Zielvegetation (Xerobromion, Mesobromion oder Festucion valesiacae) untersucht. Jede Fläche hatte Ähnlichkeit zu mindestens einer der drei Trockenrasengesellschaften. Basierend auf dieser Erkenntnis und der Präsenz einiger Trockenrasen-Charakterarten von Flora und Fauna, können die zurückliegenden Renaturierungsmaßnahmen als Erfolg gewertet werden.

Es wurde festgestellt, dass Flächen, die mit der „Heusaat-Methode“ renaturiert wurden, eine geringere Pflanzendiversität besaßen als Flächen, die sich sukzessive entwickelten. Das kann auf das unterschiedliche Alter der Entwicklung zurückgeführt werden. Ein statistischer Vergleich ergab, dass sich die Diversität von Schmetterlingen und Heuschrecken auf Flächen verschiedener Renaturierungsmaßnahmen nicht signifikant unterschied.

Quellenangabe:

Raab B. (2016): Vegetationsaufnahme und Biodiversitätserfassung von Heuschrecken und Schmetterlingen in renaturierten Gipssteinbrüchen in Unter- und Mittelfranken. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz e.V., Hilpoltstein. 59 Seiten

Kontakt:

LBV-Landesgeschäftsstelle
Bernd Raab, Referat Artenschutz
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-7439
email: bernd.raab@lbv.de