Projekte

Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken

An Fließgewässern reiche Teilbereiche der Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen bilden einen regionalen Schwerpunkt der Biberbesiedlung. Um eine ungestörte Renaturierungstätigkeit der Biber zu ermöglichen - und zur Vermeidung von Konflikten mit der Landwirtschaft - hat der Bund Naturschutz hier seit 1999 insgesamt über 20 ha Ufergrundstücke und Wiesen erworben. In dem 2010 durchgeführten Projekt wurde die Entwicklung von Vegetation, Flora und Fauna in den teilweise bereits 1999, 2002 und 2006 untersuchten Bibergebieten dokumentiert. Mit bearbeitet wurden auch Flächen im Eigentum des Freistaates Bayern und der Stadt Treuchtlingen. Die Ergebnisse bestätigen die Strukturbereicherung und überaus positive Wirkungen auf Fauna und Flora. Nach vier Untersuchungsdurchgängen sind für insgesamt 73 wertgebende Tier- und Pflanzenarten positive Effekte der Biberaktivität nachweisbar oder wahrscheinlich (32 Pflanzen-, 24 Vogel-, zehn Libellen-, vier Amphibien- und Reptilienarten sowie drei Arten aus sonstigen Tiergruppen). In sieben von zehn Projektgebieten konnten Biber aus naturschutzfachlicher wie auch aus wasserwirtschaftlicher Sicht wertvolle Revitalisierungsleistungen erbringen: Zurückverlegen aufgesattelter Gewässern ins ursprüngliche Bett, Sedimentation großer Geschiebemengen und Förderung der Ausbreitung ufertypischer Gehölze sowie die Neuschaffung von Stillgewässern, Flachwasserzonen und Kleinbächen führen zu erheblicher Abflussverzögerung, schaffen zusätzlichen Retentionsraum und verbessern die Selbstreinigungskraft und Wasserqualität der Fließgewässer.

Quellenangabe:

Meßlinger, U. (2010): Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 104 Seiten.

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