Nach 10 Jahren Wiesenmeisterschaft in Bayern (2009 – 2018) war eine kritische Bestandsaufnahme des bisher Geleisteten angebracht. Insgesamt haben sich bisher 453 Bäuerinnen und Bauern am Wettbewerb beteiligt. Bei den Bestplatzierten handelt es sich überwiegend um tierhaltende Betriebe (90 Prozent), der Grünlandanteil ist hoch (durchschnittlich 68 Prozent der LN) und fast die Hälfte des Grünlandes wird maximal zweimal im Jahr gemäht. Fast alle Wiesen/Weiden werden auch nach 10 Jahren noch so genutzt wie zum Zeitpunkt der Wiesenmeisterschaft. Fast alle Betriebe nutzen Förderprogramme, allerdings beurteilt nur knapp die Hälfte die derzeitige Förderung als ausreichend. Obschon fast zwei Drittel der Befragten die eigene betriebliche Zukunft als gesichert einschätzen, wünschen sich 84 Prozent eine grundlegende Änderung der Förderpolitik. Dabei werden besonders die Orientierung an der Tierhaltung statt der Flächengröße, die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Betriebe und ein Abbau der Bürokratie, aber auch Beratungsdefizite genannt.
Um eine breitere Öffentlichkeit für das Thema „Artenreiche Wiesen und Weiden“ anzusprechen, wurden elf Ausstellungstafeln („RollUps“) erstellt. Abschließend wurden ausgewählte Experten um ihre Einschätzung zum Zustand der artenreichen Wiesen in Bayern und zu notwendigen Maßnahmen gebeten. Die befragten Experten sehen die bayerischen Wiesen nach wie vor in einem prekären Zustand und fordern ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Erhaltung und Wiederherstellung.
Steidl. I. (2019): 10 Jahre Wiesenmeisterschaft in Bayern - Bestandsaufnahme und Ausblick. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 22 Seiten
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