Erfassung der aktuellen Vorkommen der Grauammer im Bereich der mainfränkischen Platten

Die Grauammer ist mit 600 – 950 Brutrevieren in Bayern vom Aussterben bedroht und fast nur noch im Naturraum der mainfränkischen Platten anzutreffen. Seit der letzten systematischen Erfassung sind 10 Jahre verstrichen und die Entwicklung des Bestands und Areals ist nicht bekannt. Durch die stetige Landnutzungsänderung ist allerdings ein weiterer Bestandsrückgang zu befürchten.  Um diesem durch entsprechende Maßnahmen und Schutzkonzepte entgegenwirken zu können, wurden in 2019 die Brutreviere sowie die Strukturen des Lebensraums der Grauammer systematisch erfasst.
Die Planung und Durchführung der Kartierung erfolgten auf der Grundlage früherer Daten und durch Austausch mit erfahrenen ortskundigen Ornithologen. Die erhobenen Daten geben Aufschluss über die aktuelle Bestandssituation, die Verbreitung und den Lebensraum sowie dessen Veränderung. Weiter konnten gerade im Hinblick auf relevante Lebensraummerkmale wichtige Daten gesammelt werden, die Grundlage für weitere Studien bieten können.
Eine Erkenntnis daraus ist, dass die Bestände nicht drastisch abgenommen haben, aber es zu einer deutlichen Veränderung der räumlichen Verteilung kam. Immer mehr ehemalige Brutareale werden aufgegeben, und die Population konzentriert sich auf immer weniger, räumlich immer stärker isolierte Vorkommen. Dort nimmt die Populationsdichte zwar zunächst zu. Sie sind aber durch ihre Isolierung besonders anfällig für weitere Lebensraumveränderungen. Gerade die kleinräumigen Vorkommen drohen bei Verschlechterung zu erlöschen.
Um die Koordination und Planung von Naturschutz-Maßnahmen in Bezug auf die Grauammer für die zuständigen Behörden zu erleichtern, wurden abschließend entsprechende Empfehlungen auf Gemeindeebene ausgesprochen.