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Wiederholungskartierung der Stechimmen in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld und im angrenzenden Grünen Band

In den Jahren zwischen 1990 und 2003 wurden mehrere Gebiete im Grünen Band des Lkr. Hildburghausen hinsichtlich der Stechimmenfauna erstkartiert. Parallel dazu gibt es auf bayerischer Seite alte Kartierungen in den Landkreisen Coburg, Haßberge und Rhön-Grabfeld. Wiederholungskartierungen wurden 2020/2021 am Zeilberg (Maroldsweisach, Lkr. Haßberge) und im NSG Muggenbacher Tongruben (Seßlach-Gemünda, Lkr. Coburg) durchgeführt. Die Thematik der Quervernetzung bayerischer Areale zum Grünen Band ließ auch in den anderen kartierten Bereichen eine Wiederholungskartierung geboten erscheinen. Bei allen aktuellen Erhebungen stehen Sichtbeobachtung und Kescherfänge im Vordergrund. Die Wiederholungskartierungen entlang des Grenzstreifens bei Lindenau (Heldburg) und die bei Schweickershausen konnten durch Gelbschalen ergänzt werden. Auf bayerischer Seite fanden die Kartierungen im NSG bei Trappstadt/Alsleben und im Poppenholz (Herbstadt) ebenfalls zusätzlich mit Gelbschalen statt.

Die Wiederholungskartierungen der Stechimmenfauna im Grünen Band im thüringischen Landkreis Hildburghausen und angrenzend im bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld haben einen leichten Zuwachs des Artenbestands bei gleichzeitigem Artenwandel bis zu 20 Prozent bei den Bienen erbracht. Einige wärmebegünstigte Arten profitieren anscheinend vom Klimawandel. Neben einigen auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze vom Aussterben bedrohten Arten konnte für Thüringen die Grabwespe Passaloecus monilicornis wiedergefunden werden.

Die Gesamtsituation ist nicht leicht vergleichend zu betrachten, da die Ausgangssituation nicht unterschiedlicher sein kann als im vorliegenden Fall. Klammer aller Untersuchungen ist das Grüne Band, das sich nicht nur auf den ehemaligen Grenzstreifen bezieht, sondern vielmehr auch die Areale minder intensiver Bewirtschaftung auf thüringischer und bayerischer Seite miteinbezieht. Auch der Zeilberg mit seinem Basaltsteinbruch liegt so nahe am ehemaligen Grenzstreifen, dass davon ausgegangen werden kann, dass auch er Spenderlebensraum für die nahe und weitere Umgebung sein kann. Diese Eigenschaft wird für alle untersuchten Gebiete angenommen. Sie wurden unter dieser Prämisse auch gemeinsam beurteilt. Die Gesamtsituation hinsichtlich der untersuchten Aculeata ist insgesamt positiv zu beurteilen.

Quellenangabe:

Mandery, K., Spieleder, U., Assel, M. (2022): Wiederholungskartierung der Stechimmen im Grünen Bandin den Lkr. Rhön-Grabfeld und Hildburghausen. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 46 Seiten

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