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Mollusken im Naturraum Allgäuer Hochalpen

Für die im bayerischen Alpenraum möglicherweise vorkommenden Arten der Weichtierfauna wurde bisher weder eine Gesamtbearbeitung noch wurden Einzelkartierungen von Teilgebieten durchgeführt. Gravierende Wissensdefizite gelten vor allem für den Naturraum „Allgäuer Hochalpen“. Durch Geländebearbeitung bei günstiger Witterung, wobei auch Proben von Nadel- und Laubstreu, Mineralboden, Felsmulm und Moosen von Totholz, Felsen und Altbäumen gewonnen wurden, versuchte man, den Querschnitt des für Mollusken bedeutsamen Lebensraums zu erfassen. Im Naturraum „Allgäuer Hochalpen“ konnten dabei in 26 Untersuchungsflächen 80 Arten und im parallel bearbeiteten Gebiet „Oberstdorfer Becken“ in 9 Untersuchungsflächen 85 Arten nachgewiesen werden. In beiden Naturräumen zusammen sind jetzt exakt 100 Arten bekannt, darunter 34 Rote Liste-Arten. Bemerkenswert sind Nachweise der beiden vom Aussterben bedrohten Arten Alpen-Federkiemenschnecke und Rotbraune Zylinderwindelschnecke, sowie von weiteren sieben stark gefährdeten Arten. Naturschutzfachlich weiterhin bedeutsam sind vor allem die Arten mit geographischer Restriktion, die in Bayern aus natürlichen Gründen sehr selten sind. Erstmalig konnten somit wichtige Erkenntnisse über die Weichtierfauna im Bayerischen Alpenraum gewonnen werden, die auch in die Bayerische Artenschutzkartierung bezüglich Gesamtverbreitung, Höhenverbreitung und Habitatbindung der einzelnen Arten einfließen werden.

Quellenangabe:

Strätz, Ch. (2009): Mollusken (Schnecken und Muscheln) im Naturraum "Allgäuer Hochalpen", Landkreis Oberallgäu. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 39 Seiten

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