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Aktionsplan zum Erhalt von gefährdeten Orchideenstandorten im Landkreis Amberg-Sulzbach und im Stadtkreis Amberg

Der erste Teil des Aktionsplans zum Erhalt von gefährdeten Orchideenstandorten bestand 2007 in der Erfassung der bei verschiedenen örtlichen Fachleuten bekannten Orchideenstandorte. Darüber hinaus wurden die amtlichen Datensammlungen ausgewertet (ABSP, BK, ASK). Schließlich wurden durch eigene Erhebungen Gebiete und bedeutende Vorkommen untersucht, aus denen wenige Daten vorliegen oder die seit mehr als zehn Jahren nicht mehr kontrolliert worden waren. Allerdings wurde die Erfassung der früh blühenden Arten durch die Frühjahrstrockenheit erschwert, da gerade an trockenen Standorten die Blüte mitunter nur wenige Tage andauerte und die Pflanzen schnell verschwanden. An rund 400 Standorten wurden 31 Orchideenarten festgestellt. Neben den häufigen und weit verbreiteten Waldorchideenarten wie Vogelnestwurz, Breitblättrige Ständelwurz, Waldhyazinthen oder Korallenwurz sind manche Arten der Halbtrockenrasen wie Braune Ständelwurz, Mückenhändelwurz oder Fliegenragwurz stellenweise sehr zahlreich vertreten. Seltener findet man Brand- und Kleines - oder das Helmknabenkraut. Sehr wenige bis nur einzelne Fundorte gibt es von stark gefährdeten Arten wie dem Blassen Knabenkraut, der Bienenragwurz oder dem Widderbart. Der Frauenschuh besitzt einen bayerischen Verbreitungsschwerpunkt im Landkreis Amberg-Sulzbach, wie viele individuenstarke Vorkommen mit oftmals rund 1.000 Pflanzen belegen. Auch die Grüne Hohlzunge weist mehrere bedeutende Populationen für Bayern auf. In einem zweiten Schritt wurden die Standorte nach Bedeutung und Gefährdung eingruppiert. Damit entstand eine Prioritätenliste, die den Naturschutzbehörden und -verbänden sowie dem Landschaftspflegeverband wichtige Informationen für die dringendsten Schutz- und Pflegemaßnahmen aufzeigt. Durch Nutzungsaufgabe oder -intensivierung sind besonders feuchte Mähwiesen mit Beständen des Breitblättrigen oder Fleischfarbenen Knabenkrauts gefährdet. Für die Frauenschuhstandorte ist stellenweise der Besucherdruck problematisch. Dagegen sind etliche Orchideenbestände auf größeren Halbtrockenrasen durch Pflegemaßnahmen in einem guten Zustand. Die Vorkommen entlang magerer Waldränder oder in den lichten Kiefernwäldern sind andererseits durch Aufforstungen, Holzlagerung oder verstärktes Aufkommen von Laubgehölzen gefährdet.

 

Quellenangabe:

Moos, B. (2007): Aktionsplan zum Erhalt von gefährdeten Orchideenstandorten im Landkreis Amberg-Sulzbach und im Stadkreis Amberg. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 51 Seiten

 

Kontakt:

LBV KG Amberg/Sulzbach
Bernhard Moos
Schloßgasse 6, 92281 Königstein
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