Beurteilung der naturschutzfachlichen Entwicklung ausgewählter Frankenwaldtäler im Landkreis Kronach mittels Erfassung und Vergleich der Tagfaltervorkommen

Das Projektgebiet repräsentiert die Wiesentäler des Frankenwalds, wobei das Tagfalter-vorkommen als Indikator für die Qualität der hier anzutreffenden Biotope dient. Die Zielarten Lycaena alciphron, L. hippothoe und L. virgaureae, Boloria selene, Brenthis ino, und Melitaea diamina konnten alle in dem 2019 durchgeführten Projekt nachgewiesen werden. Nur in der Tschirner Ködel kommen alle Zielarten vor. Die Täler mit wenig oder extensiver Nutzung und einem hohen offenen Bracheanteil stellen sich mit 34 - 37 Arten als sehr artenreich dar. Der Anteil an VNP-Flächen im Offenland liegt bei 23 % bis 74 % je nach Tal.
Ein Vergleich der Realnutzung mit Erhebungen aus den Jahren 1990 und 1996 zeigt auf, dass die andauernde extensive Wiesennutzung sich positiv auf das Artenvorkommen auswirkt. Beeinträchtigt werden Hochstaudenfluren auf Dauer bei fehlenden Pflegeeingriffen durch aufkommenden flächigen Gehölzaufwuchs. Die Besonderheit der großflächigen Fichtenentnahme im Kremnitztal und die folgende extensive Rinderbeweidung hat sich positiv auf die Bestandsentwicklung ausgewirkt. Im Dobertal haben sich die Wiesengesellschaften zwar nicht geändert, jedoch ist die Verzahnung der Lebensräume nicht mehr so stark, da die Feldstücke größer geworden sind. Hier ist im Vergleich mit früheren Erhebungen eine Abnahme der Artenzahl auf 31 Arten festzustellen.