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Erfassung von wertgebenden Brachflächen im Landkreis Kronach

Die Bestände an wiesenbrütenden Vogelarten, wie z.B. dem Braunkehlchen, sind dramatisch zurückgegangen. Neben anderen Faktoren (Veränderungen von Jahresniederschlag und Klima), spielt vor allem in den ehemaligen und aktuellen Bestandszentren im Frankenwald die strukturelle Verarmung an Wiesenbrachen eine entscheidende Rolle. Ziel dieses BN-Projektes war es daher, das Verschwinden des Biotopes Wiesenbrache für ausgewählte Gebiete klar zu quantifizieren und so vor allem darauf aufmerksam zu machen, dass auch VNP-Abschlüsse und späte Mahdtermine nicht per se vor einer Verarmung des Vogelarteninventars im Grünland schützen. In den bearbeiteten Schwerpunktbereichen Nordhalben, Tschirn und Aubach lagen Realnutzungskartierungen aus dem Jahr 1992 vor. Diese wurden mit der aktuellen Nutzung abgeglichen, um eine Veränderung der Biotopstruktur zu erfassen. Auffällig war beispielsweise die starke Nutzungsabweichung in Nordhalben, mit der ein starker Rückgang an Brachestrukturen einhergeht (von 17 % auf 9 % Flächenanteil). Auf der Tschirner Hochfläche mit dem Untersuchungsschwerpunkt „Grümpelquelle“ ist die Strukturveränderung nicht so schwerwiegend und am Aubach auf der Hochfläche zwischen Kehlbach und Buchbach zeigte sich eine Abnahme der Wiesen von 78 % auf 69 % und eine Zunahme der Brachen von 7 % auf 8 %, allerdings auch eine Zunahme der Ackerfläche von 15 % auf 21 %. Ein wesentliches Projektergebnis sind konkrete Maßnahmenempfehlungen, die von der Neuanlage von Blühflächen über Altgrasstreifen auf VNP-Wiesenmahdprogrammen bis zu Besucherlenkungsmaßnahmen und Landschaftspflege reichen.

Quellenangabe:

Neubauer, C. (2017): Erfassung und Schutz von wertgebenden Brachflächen im Landkreis Kronach. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz, Nürnberg. 66 Seiten

Kontakt:

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