Projekte

Die Naturschutzbedeutung eines ehemaligen Truppenübungsplatzes im Kreuzlinger Forst

Militärflächen besitzen häufig ein hohes Potential an ökologisch wertvollen Lebensräumen, die nach Nutzungsaufgabe einer raschen Veränderung unterliegen. Mit der vorliegenden Studie wurde eine aktuelle Vegetations- und Strukturkartierung des ehemaligen Pionierübungsplatzes Krailling und des unmittelbar angrenzenden JVG-Geländes durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die vorkommenden Pflanzengemeinschaften erfasst, sondern auch ihr derzeitiger Erhaltungszustand ermittelt. Das noch existierende Offengelände besteht dabei vorwiegend aus einer großen Anzahl verschieden ausgeprägter Kalkmagerrasen, die aber in beiden Gebieten durch Verfilzung, Verbuschung oder Verwaldung in hohem Maße in ihrem Bestand bedroht sind. Auch die nur im Süden des ehemaligen Übungsplatzes vorkommenden Silikatmagerrasen, gebildet aus oberflächlich entkalkten Lößlehmschichten, weisen bereits einen teilweise verfilzten Zustand auf, der aber aufgrund der schnelleren Sukzession auf den vergleichsweise frischen und mineralstoffreichen Böden rasant voranschreitet. Die übrigen offenen Flächen bestehen hauptsächlich aus aus Artenschutzgründen als geringwertig einzustufenden Reitgrasbrachen und nur zu einem geringen Anteil aus Pionierkies- und Pionierschotterflächen. In beiden Kartiergebieten herrschen aber mit ca. 70 % Flächenanteil die bewaldeten Gebiete, vorwiegend aus Kiefer und Weiden bestehend, vor. Nur auf Flächen mit lockerer Bestockungsdichte ist die Ausbildung einer magerrasenartigen Bodenvegetation möglich. Im für beide Gebiete erstellten Entwicklungsleitbild konnte aufgezeigt werden, dass eine Landschaftsentwicklung im Sinne des Naturschutzes nur durch eine sachgerechte Pflege erreicht werden kann.

Quellenangabe:

Quinger, B. (2009): Die Vegetation und weitere Biotopstrukturen des ehemaligen Pionierübungsplatzes und des ehemaligen IVG-Geländes südwestlich von Krailling. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 92 Seiten + Anhang

 

Kontakt:

BN Starnberg
Wartaweil 77, 82211 Herrsching
Tel.: 08152/9099503
e-Mail: starnberg@bund-naturschutz.de