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Bayernweite Schwarzstorcherfassung

Schwarzstörche sind nach den letzten Erkenntnissen mit 60 bis 70 Brutpaaren in Bayern heimisch. In den letzten Jahren häufen sich zudem Beobachtungen auch aus bisher kaum besiedelten Gebieten wie Mittelfranken oder dem Voralpenraum. So ist zu vermuten, dass sich der Bestand inzwischen über fast ganz Bayern ausgebreitet hat. Eine Erfassung des aktuellen Schwarzstorchbestandes war dringend notwendig, um besser einschätzen zu können, wo Schutzbedarf für Neuansiedelungen besteht, wo etwa Horstschutzzonen eingerichtet oder gefährliche Stromtrassen abgesichert werden müssen. Da es sich beim Schwarzstorch um eine sehr sensible Art handelt, wurde die Erfassung in Form einer Sammlung bekannter Daten und Zufallsbeobachtungen durchgeführt. Zum eine wurde die Bevölkerung aufgerufen, zufällige Beobachtungen von Schwarzstörchen zu melden, was besonders in den neu besiedelten Regionen eine wichtige Datengrundlage bildete. Bei vermehrten Beobachtungen innerhalb eines bisher unbesiedelten Gebietes, wurde diesen dann genauer nachgegangen. Dazu fand ein Datenabgleich mit den Forstbehörden, mit der Jägerschaft sowie mit ornithologischen Arbeitsgemeinschaften statt. Als Ergebnis konnte 2010 die Anzahl der Brutpaare in Bayern mit 105 angegeben werden. Hinzu kommen 39 Reviere, in denen Schwarzstörche zur Brutzeit anwesend waren, ohne dass es Hinweise auf eine Brut gab. Die Verbreitungsschwerpunkte des Schwarzstorches in Bayern sind nach wie vor die nord- und ostbayerischen Mittelgebirge vom Frankenwald bis zum Bayerischen Wald. Zuwachs gab es vor allem im südlichen Unterfranken und im schwäbischen und oberbayerischen Alpenvorland. Mehr als die Hälfte aller Brutpaare befindet sich im Staatswald, womit den hier zuständigen Bayerischen Staatsforsten eine hohe Verantwortung im Schwarzstorchschutz zukommt.

Quellenangabe:

Schneider, A. (2010): Landesweite Schwarzstorch-Erfassung 2010 als Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Überwachung, Habitatsicherung- und Verbesserung sowie zur Stromtodverringerung. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz, Hilpoltstein. 19 Seiten.

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