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Landesweite Erosion der Artenkenntnis – Problemanalyse und Lösungsansätze

Im Artenschutz wird seit einigen Jahren landesweit – trotz zunehmender Bedeutung von Belangen der Biodiversität - sowohl ein Rückgang wie eine Überalterung der Personen mit fundierter Artenkenntnis festgestellt. Diese Entwicklung gefährdet auch staatliche Maßnahmen des Arten- und Biotopschutzes sowie Monitoring-Projekte und Beiträge zu staatlichen Datenbanken über die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten, da diese stark vom ehrenamtlichen Engagement leben. In dem 2013 durchgeführten BN-Projekt wurden durch standardisierte Befragungen von Experten aus Fachbehörden, Ehrenamt, Planungsbüros und Universitäten Ursachen und Ausmaß des Fehlens von neuen Artenspezialisten analysiert. Die Gründe für den Rückgang von Artenkennern sind multikausal: viele alternative Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, Artenkenntnisverlust bei Lehrern, dramatischer Abbau entsprechender Lehrangebote an den Universitäten und allgemeine Imageprobleme des Artenschutzes werden im Einzelnen dargestellt und diskutiert. Es werden für verschiedene Altersstufen (Kindheit, Schule, Universität, Berufspraxis) Lösungsansätze und erste Modellprojekte beschrieben wie die naturschutzfachliche Verbesserung der Umweltbildungs- und Naturerfahrungsangebote, gezielte Suche und Förderung von Nachwuchskräften, Mentorensysteme für Jugendliche und Senioren bevorzugt an naturschutzfachlich versierten Umweltstationen, Aufbau von Zertifizierungssystemen mit Naturschutzakademien, Aufbau einer leistungsstarken Naturschutzforschung an den Universitäten und Ausbau von Koordinationsstellen für Artengruppen.

Quellenangabe:

Frobel, H., Frobel, K., Schlumprecht, H. (2014): Erosion der Artenkenner. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bund Naturschutz, Nürnberg. 96 Seiten

Kontakt:

BN-Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg
Bauernfeindstr. 23
90471 Nürnberg
Tel. 0911/81878-19
email: kai.frobel@bund-naturschutz.de