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Fischotter in Oberfranken

In Nordostbayern breitet sich der hoch bedrohte Fisch­otter langsam wieder aus. Im Zuge des BN/ÖBO-Projektes wurden Flächen in Oberfranken an der Grenze zu Unterfranken und Thüringen kartiert, um genauere Verbreitungsdaten zu erhalten. Das Ziel ist, die getrennten Populationen des Fischotters in West- und Osteuropa durch Errichtung gezielter Wanderkorridore wieder zusammenzuführen. Damit soll eine bessere Variabilität des Genpools geschaffen werden. Das Ergebnis der Erhebung wies lediglich einen aktuellen Otternachweis auf, am Flusslauf der Itz in der Umgebung Coburgs. Als Herkunftsort ist der Thüringer Wald wahrscheinlich. Dem Konfliktpotential des einwandernden, einst heimischen Beutegreifers mit der menschlichen Gewässernutzung wird über eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit entgegengewirkt. Die Kontaktaufnahme mit Teich­wirten im Vorfeld der Besiedlung beugte späteren Konflikten vor. Für die gezielte Öffentlich­keitsarbeit wurde eine Wanderausstellung aus 7 Rollups und einer Messetheke erstellt, die zum Beispiel im Jagd- und Fischereimuseum in Tambach im Einsatz war. Sie wies beispielsweise darauf hin, dass der Fischotter bevorzugt kranke Tiere frisst und nicht ausschließlich Fische. Außerdem wurden die Fischereiverbände über mögliche Schutzmaßnahmen, wie die Errichtung von Elektrozäunen, aufgeklärt. Die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung wurde durch eine breit gestreute Berichterstattung in Radio und Zeitung erhöht.

Quellenangabe:

Ruff, K. (2008): Untersuchung zur Analyse der Ausbreitungsvorgänge des Fischotters von Ober- und Unterfranken mit begleitender Informationsarbeit zur Akzeptanzerhöhung. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bundes Naturschutz, Nürnberg. 23 Seiten + Anhang

Kontakt:

Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Dr. Katrin Ruff
Unteres Schloß, 96268 Mitwitz
Tel.: 09266/8252
email: info@oekologische-bildungsstaette.de