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Alteichen im Nürnberger Reichswald und ihre xylobionten Käfer

Im Mittelalter bestand der Wald um Nürnberg infolge Übernutzung in weiten Bereichen aus alten Eichen in sehr lichtem Bestand. Heute droht mit dem Absterben der Altbäume dieses ästhetische Element in Nürnbergs Wäldern zu verschwinden und mit ihnen zahlreiche Tierarten. Das „Alteichenprojekt“ der Bund Naturschutz - Kreisgruppe Nürnberg untersuchte 2002 am Beispiel der in den Mulmhöhlen der Altbäume vorkommenden Käfer die Artenvielfalt und den naturschutzfachlichen Wert der Alteichen. Als Zielart wurde der Eremit ausgewählt. Zur Erfassung wurden an ausgewählten Alteichen kleine Eklektor-Fallen montiert, wodurch ein erster Überblick über den aktuellen Bestand dieser versteckt lebenden Tiergruppe gewonnen wurde. Der Eremit kommt im Nürnberger Reichswald nur sehr lokal und nur an besonnten, anbrüchigen Alteichen vor. In seinem Gefolge leben weitere gefährdete Arten wie der Große Goldkäfer, der hier aktuell das größte bekannte Vorkommen in Bayern hat. In Kooperation mit dem Forstamt Nürnberg sind als Maßnahmen der Schutz und die behutsame Freistellung Wert gebender Alteichen verabredet worden sowie die Sicherung künftiger Baumgenerationen durch schwerpunktmäßiges Entwickeln und Nachpflanzen von Solitäreichen geplant.

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Quellenangabe:

Schmidl, J. (2003): Die Mulmhöhlenbewohnende Käferfauna alter Reichswald-Eichen; Artenbestand, Gefährdung, Schutzmaßnahmen und Perspektiven einer bedrohten Käfergruppe. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bundes Naturschutz, Nürnberg. 45 Seiten + Anhang

Kontakt:

BN Nürnberg
Wolfgang Dötsch
Endterstr. 14, 90455 Nürnberg
Tel.: 0911/457606
email: bund-naturschutz-nbg@nefkom.net